- Whisky
- Spirituosen
- Weine
- besondere Länder
- Argentinien
- Deutschland
- Frankreich
- Italien
- Portugal
- Spanien
- besondere Regionen
- Baden-Württemberg
- Champagne
- Patagonien
- Feinkost
- Zubehör
- Angebote
- Nice-Price
- Neue Artikel
- Geschenk-Gutschein
- Wunschliste
- Service/ FAQ
- Kontakt
- Magazin
- %-Angebote
Clynelish
Die bewegte Geschichte dieser Kult-Destillerie in den Northern Highlands an der Nordostküste ist untrennbar verbunden mit der der Brora Destillerie, den Highland Clearances und dem Duke of Sutherland.
Produktion und Herstellung von Clynelish
Gebrannt wird in Clynelish heute mit sechs Brennblasen, alle sechs Kopien der alten, originalen Brennblasen der (alten Clynelish bzw. Clynelish B) Brora Destillerie. Eine Besonderheit ist hier, dass die Feinrandblasen größer sind als die Grobbrandblasen. Das Wasser stammt aus dem Fluss Clynemilton, der den nahen Berg Colbhein herunterkommt. Clynelish besitzt inzwischen zehn Maischbottiche, acht davon aus Holz, zwei aus Edelstahl (seit 2008) und eine Lauter Mash Tun. Damit kann die Brennerei sieben Tage pro Woche produzieren und erzielt ca. 3,25 Mio. L Alkohol pro Jahr. Das Meiste davon fließt ein in die zahlreichen Blended Whiskies des Mutter-Konzerns Diageo.
Die alten Gebäude von Clynelish I bzw. Clynelish B oder Brora, wie die Brennerei ab 1969 hieß, wurden jahrelang als Lagerhäuser und Tasting Room genutzt. Seit einiger Zeit wird die alte Brora Destillerie renoviert und produktionstauglich gemacht.
Wie schmeckt Clynelish Whisky?
Ein Clynelish Single Malt schmeckt immer ein klein bisschen wachsig, dazu finden sich meist frische Zitrus-Aromen, oft unterlegt mit mineralischen Noten.
Empfehlungen/ besondere Abfüllungen
Clynelish 14 Jahre
Der 14-jährige Clynelish wird seit 2002 abgefüllt und ist DIE Standardabfüllung der Brennerei und Teil von Diageos Classic Malts Selection.
Hell golden im Glas, liegen eine würzige Frische mit deutlichen Meeres-Noten, kräftigem Malz und floral-wachsige Noten darüber. An Zunge und Gaumen zeigt er sich rund, vielschichtig, sehr klar strukturiert mit Orangen, trockener Eiche, Vanille und üppiger Fruchtigkeit, abgerundet von einem anhaltenden, bittersüßen, Honig-salzigen Abgang.
Die Geschichte von Clynelish
Clynelish wurde 1819 von George Granville Leveson-Gower, dem Marquis von Stafford, und später ersten Duke of Sutherland gegründet. Ein politisch sehr aktiver Mann, galt Leveson-Gower im 19. Jahrhundert nicht nur als reichster Brite, sondern ging gerade in die schottischen Geschichtsbücher vor allem durch seine Rolle in der Frühphase der Highland Clearances ein. Dabei wurden die seit Jahrhunderten in Sutherland ansässigen Bauern von den vor allem großen Ländereien seiner Frau aus ihren Farmen vertrieben, um Platz für lukrativere Geschäfte zu machen. Im Falle von Leveson-Gower waren es Bergbau, eine Ziegelfabrik, Webereien und eben die Clynelish Destillerie. Damit gehört Clynelish, ähnlich wie Talisker auf der Insel Skye, zu den sog. Clearance Distilleries.
Die Brennerei war nicht von Anfang an erfolgreich und erlebte in den ersten Jahrzehnten nach ihrer Gründung unruhige Zeiten mit vielen Besitzerwechseln. Erst unter den Ainslie Brothers, Whisky-Händlern aus Leith, begann sich ab der Jahrhundertwende Erfolg einzustellen. Aber die kurz darauf folgende Prohibition zwischen 1920 bis 1933, die Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre und der zweite Weltkrieg mit seiner Getreide-Rationierung zwangen Clynelish immer wieder in Phasen der Stilllegung.
So richtig gut lief es für die Brennerei erst nach dem Ende des zweiten Weltkrieges: nach der Wiederinbetriebnahme im November 1945 entwickelte sich der Clynelish Whisky rasch zu einem bei Whisky Blendern sehr gefragtem Whisky. Die stetig steigende Nachfrage führte dazu, dass man ab 1967 eine neue, moderne Brennerei unmittelbar neben der alten Destillerie aufbaute. Ihr Herzstück: 6 exakte Kopien der beiden alten Brennblasen, wobei die alte Destillerie weiterarbeitete. Im Juni 1968 ging die neue Brennerei, ebenfalls getauft auf den Namen Clynelish (II), in Betrieb, die alte Brennerei, Clynelish (I), hörte auf zu produzieren.
Doch der Sommer von 1968 war so trocken, dass wegen Wassermangels die Produktion bei Port Ellen auf Islay eingestellt werden musste. Zusätzlich war Caol Ila ohnehin für Umbau- und Renovierungsarbeiten stillgelegt. Damit konnte die Distillers Company Limited, DCL nur wenig rauchigen Whisky brennen. Gleichzeitig gingen die Verkaufszahlen des Johnnie Walker, der zu einem großen Anteil auf Islay Whisky basiert, in dieser Boom-Zeit steil nach oben. Die Lösung für diese Knappheit: DCL begann mit Festland-Brennereien und getorftem Gerstenmalz zu experimentieren. Nach einer Reihe erfolgreicher Probeläufe bei Port Dundas fiel die Wahl auf die alte Clynelish Destillerie. Dort erreichte man im Mai 1969 das Ziel, einen Whisky zu brennen, der von Islay Whiskies nicht zu unterscheiden war. Am 2. Dezember 1969 taufte man diese alte Clynelish Destillerie auf ihren neuen Namen – Brora war geboren. Bis 1973 wurde bei Brora dieser kräftig torfige Whisky produziert, danach wurde der Torfgehalt wieder zurückgefahren auf die üblichen Levels eines Highland Whiskies, bis Brora 1983 endgültig stillgelegt wurde.
Seit 1987 gehörte Clynelish zu den United Distillers, entsprechend seit 1998 zu Diageo. 2014 kündigte man bei Diageo an, in die Clynelish Destillerie zu investieren und die Kapazitäten zu erhöhen. Damit in direktem Zusammenhang steht die Wiederinbetriebnahme der alten Bora Destillerie, die seit 2018 vorangetrieben wird.