Glen Scotia

Eine der kleinsten Brennereien in Schottland und eine von nur drei, die in Campbeltown produzieren.


Glen Scotia 10 Jahre  Produktbild
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Herstellung und Produktion von Glen Scotia

Glen Scotia zeichnet sich aus durch eine gewisse Flexibilität bei der Produktion. es werden drei unterschiedlich stark rauchige Typen Gerstenmalz verarbeitet.

Die gusseiserne Mash Tun ist oben offen und wird ergänzt von 6 neuen Gärbottichen aus Edelstahl. Die Fermentationszeiten variieren je nach Brand, der gerade hergestellt werden soll, von kurz bis lang.

Gebrannt wird mit lediglich 2 Brennblasen, die Jahresmenge an Alkohol, die produziert werden kann, liegt bei um die 650.000 L Alkohol.

Wie schmeckt ein typischer Glen Scotia Whisky?

Je nachdem welches Gerstenmalz verarbeitet wurde, reicht das Aromenspiel eines Glen Scotia von deutlich torfrauchig über feine Rauch-Töne hin zu gänzlich ungetorften, fein nussig-fruchtigen Abfüllungen.

Empfehlungen/ besondere Abfüllungen

Glen Scotia 10 Jahre Peated

Der Glen Scotia 10 Jahre Peated wurde aus getroftem Malz gebrannt und in First Fill ex-Bourbon-Fässern gelagert.

Sonnengolden in der Farbe, begegnet er der Nase mit intensiver Frische, feinem Salz, zart-würzigem Rauch und frisch getoastetem Gerstenmalz darunter, dazu Zitrus- und Beeren-Noten verwoben mit einer fein-blumigen Süße.
Am Gaumen dann zeigt er sich cremig und frisch, Salz und zarte, exotische Fruchtigkeit mischen sich mit einem Hauch Pfeffrigkeit, wie man sie sonst bei Talisker findet, einem Hauch Rauchigkeit und einer satten, runden Würzigkeit, die diesen zehn Jahre alten „Glen Scotia Single Malt“ in einen Eichenholz-würzigen, Zitrus-frischen, fein-pfeffrigen, malzigen Abgang entlässt.

Glen Scotia Harbour

Der Glen Scotia Harbour stammt aus der Reihe „Classic Campbeltown Malt“, ist leicht getorft und reifte ausschließlich in First Fill ex-Bourbon-Fässern.

Kräftig strohgolden in der Farbe, begegnet er der Nase mit Sahnekaramell-Bonbons und Jod-Noten, Heidekraut und eine hauchzarte Fruchtigkeit gepaart mit Zitrus, kräftiger Vanille und Biskuit.

Am Gaumen dann zeigt er sich rund, mit fruchtig-mürbem Apfelkuchen, dazu mischen sich blumige Aromen und Kräuter, Salzwasser und Karamell, die diesen klassischen Campbeltown Malt in einen trockenen, süßen und fein rauchigen Abgang begleiten.

Die Geschichte von Glen Scotia

Stewart, Galbraith & Co. mit der Familie Galbraith als Haupteigentümer errichteten die heutige Glen Scotia Destillerie im Norden Campbeltowns 1832 unter dem Namen Scotia, betrieben die Brennerei allerdings nur bis 1895.

1919 wurde Scotia an die West Highland Malt Distilleries verkauft, ein Konsortium bestehend aus insgesamt sechs Campbeltown-Brennereien, damals gegründet mit dem Versuch, Personal und Kosten zu teilen und damit zu reduzieren. Der Plan ging nicht auf, fünf der sechs Destillerien gingen nach und nach bankrott und die West Highland Distilleries waren 1924 pleite.

Im selben Jahr kaufte der Großindustrielle und ehemalige Direktor der West Highland Distillers Duncan MacCallum die Brennerei und ließ die lange Häuserfront zur High Street hin bauen, die die Tennenmälzerei beherbergte. 1928 musste Scotia schließen, zu folgenreich war die anhaltende Krise der schottischen Whisky-Industrie, ausgelöst durch die Prohibition in den Vereinigten Staaten von Amerika und die weltweit schlechte Wirtschaftslage. 1930 ließ MacCallum Scotia erneut in Betrieb gehen, nahm sich dann aber im selben Jahr noch das Leben –im Campeltown Loch, jenem See, der eigens als Wasservorrat für die Brennerei angelegt worden war – da er sein gesamtes Vermögen durch einen Betrug verloren hatte. Sein Geist, sagt man, wandelt heute noch durch die Gebäude Glen Scotias.

Doch nicht nur Scotia wurde von der weltweiten Whisky-Krise hart getroffen: waren die Stadt und Gegend um Campbeltown mit mehr als 28 Destillerien vor Inkrafttreten der Prohibition die Whisky Capital of the World, sind heute genau noch drei Brennereien übrig.

Nach MacCallums Selbstmord kauften die Bloch Bros. die Brennerei und tauften sie in Glen Scotia um. In Betrieb ging die Destillerie wieder 1933, und blieb die nächsten zwei Jahrzehnte in Besitz der Bloch Bros., bis sie 1954 zunächst von Hiram Walker gekauft wurden, der Glen Scotia allerdings innerhalb eines Jahres an den bekannten Whisky Blender A. Gillies & Co. weitergab, der 1970 schließlich der schottische Vertreter der Amalgamated Distillers Products Ltd. , ADP wurde.

Ende der 1970er Jahre wurde Glen Scotia renoviert, 1984 allerdings ein weiteres Mal geschlossen und erst 1990 unter dem neuen Eigentümer der Gibson International wiedereröffnet. 1994 endete der Brennbetrieb ein weiteres Mal, als die Glen Catrine Bonded Warehouses Ltd. die Whisky-Sparte der Gibson Intl. gekauft hatten.  Bis 1999 wurde unregelmäßig produziert, bis im Jahr 2000 die Belegschaft der Loch Lomond Destillerie den Brennbetrieb bei Glen Scotia unter ihre Fittiche nahm.

2014 schließlich kaufte die Private Equity Firma Exponent die Glen Catrine Bonded Warehouses Ltd. und damit auch die Glen Scotia Destillerie.