Glenburgie

Lange Zeit bestenfalls sporadisch als Single Malt abgefüllt, gibt es seit 2017 einen offiziell abgefüllten 15-jährigen Glenburgie.


Herstellung und Produktion von Glenburgie Whisky

Glenburgie produziert heute mit 6 Brennblasen, aufgeteilt auf 3 Wash und 3 Spirit Stills. dazu kommen ein Maischbottich aus Edelstahl sowie 12 Gärbottiche, ebenfalls aus Edelstahl.

Als mit Ende des zweiten Weltkrieges die Whisky-Nachfrage nach oben schnellte, reagierte man auch bei Glenburgie-Glenlivet und renovierte die Brennerei. Man schloss die eigene Tennenmälzerei und installierte 1956/1958 zusätzlich 2 Lomond Stills, die vormals in der Inverleven Brennerei im Einsatz waren. Der damit gebrannte Whisky wurde unter der Bezeichnung Glencraig abgefüllt, benannt nach William Craig, dem damaligen Produktionsleiter bei Ballantine’s – seit 1937 Teil von Hiram Walkers Großunternehmen. Der Betrieb der beiden Lomond Stills lief bis 1981, als man sie durch gewöhnliche Brennblasen ersetzte.

Abfüllungen als Single Malt waren sehr selten, allerdings gibt es seit 2017 unter der Marke Ballantine’s einen 15 Jahre alten Glenburgie Single Malt (ebenso von Glentauchers und Miltonduff).

Wie schmeckt ein typischer Glenburgie Whisky?

Ein typischer Glenburgie zeichnet sich aus durch seine duftenden, süßen und fein grasigen Töne, verbunden mit einer angenehmen Öligkeit am Gaumen. 

Empfehlungen/ besondere Abfüllungen

Glenburgie 12 Jahre Hepburn`s Choice

Der Glenburgie 12 Jahre Hepburn`s Choice stammt vom unabhängigen Abfüller Langside Distillers und hat sein Finish im ex-Rotwein-Fass erhalten.

Leuchtend Kupferrot im Glas, ist er üppig fruchtig mit reifen roten Beeren, süßem Trockenobst, würzig-süßem Karamell und feinem Eichenholz. Am Gaumen dann zeigt er sich weich, cremig und rund mit süßen Beeren-Aromen auch hier, würzige Töne mit Muskatnuss, feinen Nelken, cremigem Kakao und würziger Eiche entlassen diesen feinen Single Malt in einen süßen und fruchtig-würzigen Abgang.

Die Geschichte von Glenburgie

Die Glenburgie Destillerie, auch bekannt als Glenburgie-Glenlivet liegt in den Mill Buie Hills in der Nähe von Kinloss und Forres im kleinen Ort Alves in der Grafschaft Moray, und damit unweit des Knock Hill, auf dem Macbeth den drei Hexen (the weird sisters) begegnet sein soll.

Hinweise auf eine Brennerei mit dem Namen Kilnflat auf dem heutigen Gelände Glenburgies existieren bereits aus dem Jahr 1810, aber erst 1829 beginnen die offiziellen Aufzeichnungen der von William Paul damals dort gegründeten Kilnflat Brennerei.

1870 geriet Kilnflat in finanzielle Schwierigkeiten und musste schließen. 1871 in Glenburgie umbenannt dauerte es 7 Jahre, bis die Brennerei unter Charles Kay ihren Betrieb als Glenburgie-Glenlivet schließlich 1878 wieder aufnahm.

1880 kauften Fraser & Grant die Destillerie, nur zwei Jahre später übernahmen Alexander Fraser & Co. und 1895 wurde die Destillerie schließlich in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Zu dieser Zeit um die Jahrhundertwende verbrachte auch der irische Schriftsteller Maurice Walsh einige Zeit als Angestellter der britischen Steuerbehörde in der Glenburgie Destillerie. Einem weltweiten Publikum bekannt wurde der Ire Walsh Anfang der 1950er Jahre, als basierend auf seiner Erzählung The Quiet Man Hollywood unter der Regie von John Ford mit John Wayne und Maureen O’Hara in den Hauptrollen einen gleichnamigen Film drehte.

Die Aktiengesellschaft musste wenig später in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten der 1920er Jahre (1925) liquidiert und Glenburgie 1927 schließlich geschlossen werden. Bis zum Einstieg Hiram Walkers in den 1930er Jahren wurde die Destillerie von einem Konsortium unter dem Rechtsanwalt Donald Low Mustard aus Elgin verwaltet.

1930 schließlich sicherte sich der kanadische Konzern Hiram Walker-Gooderham & Worts zwei Drittel der Anteile bei Glenburgie-Glenlivet, im Oktober 1936 übernahm der kanadische Konzern vollständig die Kontrolle. Geführt wurde Glenburgie ab diesem Zeitpunkt von Margaret Nicol, der allerersten Frau in einer solchen Position überhaupt. Sie war 20 Jahre später auch eine der treibenden Kräfte hinter dem Einbau der beiden Lomond Stills Mitte der 1950er Jahre.

1987 dann übernahmen die Allied Lyons Hiram Walker-Gooderham & Worts und ließen die Brennerei 2004 für gut GBP 4 Mio. umfassend renovieren (man behielt lediglich die alten Brennblasen und das alte Zollhaus) und auf den neuesten technischen Stand bringen, bevor Glenburgie schlussendlich an Pernod Ricard ging.