Glenturret

Auch heute noch eine der ursprünglichsten und kleinste Brennereien in den Highlands und ehemals Heimat des bekannten Famous Grouse Whisky Blend.


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Herstellung und Produktion von Glenturret

Glenturret Pot Still
Glenturrets Pot Still mit klassischem Boil Ball zwischen Topf und Schwanenhals

Glenturret arbeitet heute mit 2 Brennblasen, einem Maischbottich aus Holz und 8 Gärbottichen, ebenfalls aus (Douglasien-)Holz.

Loch Turret
Das malerisch inmitten der Grampians gelegene Loch Turret liefert das Wasser

Die gemälzte Gerste bezieht man von Simpson Malt aus den Scottish Borders.

Seit 2009 brannte man in Glenturret speziell für den seit 2007 erscheinenden The Famous Grouse Smoky Black auch torfigen Whisky (mit dem Namen Ruadh Mhor, Gälisch für der “Große Rote”) da die Edrington Group zu dieser Zeit keine Brennerei mit traditionell torfigem Whisky in ihrem Portfolio besaß.

Die jährliche Produktion liegt bei um die 340.000 L Alkohol, gelagert werden können in den 6 traditionellen Dunnage-Lagerhäusern um die 10.000 Fass Whisky.

Wie schmeckt ein typischer Glenturret Whisky?

Ein typischer Glenturret Single Malt ist leichtfüßig, frisch und dabei intensiv aromatisch.

Empfehlungen/ besondere Abfüllungen

Glenturret 10 Jahre

Dieser Glenturret 10 Jahre lädt durch sein ausgewogenes Aroma ein, ihn sich auf der Zunge zergehen zu lassen. Süße Malznoten treten hervor gepaart mit leichten Zitronen- und Torfrauch- Nuancen. Unverwechselbar sehr weich, cremig und zugleich fruchtig offenbart sich der Geschmack. Hier treffen reife Orangenschale auf Vanille, die außerdem eine malzige Süße und eine leichte Ingwernote erkennen lassen, bevor sich ein leichtes und kurzes Finish anschließt, das trocken und sehr gut ausgewogen mit dezenten Getreidenoten endet.

Die Geschichte von Glenturret

Glenturret liegt am Fluss Turret ganz in der Nähe des Städtchens Crieff in der Grafschaft Perth, etwa 100 km nordwestlich von Edinburgh.

Ursprünglich war es John Drummond, der dort 1818 eine Lizenz für das Brennen von Alkohol erhielt. Die daraus entstandene Brennerei, in Besitz der Familie Drummond, firmierte unter dem Namen Hosh (Gälisch „Cois“, zu Deutsch in etwa „Fuß“).

1870 übernahm Thomas Stewart die Hosh Destillerie und benannte sie 1875 schließlich in Glenturret um. Nicht zu verwechseln an dieser Stelle mit einer 1826 erbauten Glenturret Brennerei in der Umgebung, die nach wenigen Jahren wieder schließen musste und vollständig verschwand.

Wie so viele Brennereien musste auch Glenturret Anfang des 20. Jahrhunderts im Zuge der Pattison-Krise und der weltweit einbrechenden Konjunktur schließen. 1903 verkaufte man sie schließlich an die Mitchell Bros Ltd., die den Brennbetrieb während des ersten Weltkrieges erneut einstellten. Mit Kriegsende begann dort zwar der Brennbetrieb, aber schon 1921 musste man wegen der Prohibition Glenturret erneut stilllegen.

Da man die Produktion von Whisky dort längerfristig als nicht ausreichend lukrativ einschätzte, nutzte man zwar immerhin die vorhandenen Gebäude als Whisky-Lager, demontierte und verkaufte aber ab 1928 die gesamte Produktions-Ausstattung. 1929 schließlich gingen die Mitchell Bros Ltd. selbst insolvent, und die Gebäude Glenturrets wurden in Folge von der Familie Murray von Ochtertyre eine ganze Zeit lang als landwirtschaftliche Lager genutzt.

1957 kaufte Whisky-Enthusiast James Fairlie Glenturret und ließ sie mit neuer Innenausstattung versehen. Bis 1981 geschah nicht viel, dann stieg der französische Getränke-Konzern Remy Cointreau bei Glenturret ein, und stattete die Brennerei im selben Jahr noch mit einem Besucherzentrum aus.

1990 dann wurde Glenturret von den Highland Distillers gekauft, die wiederum 1999 gemeinschaftlich von der Edrington Group (zu 70 %) und William Grant & Sons (zu 30 %), den Eignern von Balvenie und Glenfiddich, aufgekauft wurden. Kurz nach dem Zukauf der United Distillers Ltd. entschied man sich, Glenturret als Heimat des Famous Grouse Blend auszubauen und richtete dort die Famous Grouse Experience ein – eine Mischung aus interaktivem Museum und Freizeitpark. 2002 wurde für GBP 2.5 Mio. ein entsprechendes Besucherzentrum errichtet, und der Famous Grouse, einem der in Schottland bzw. weltweit bekanntesten und v.a. beliebtesten Blended Whiskies überhaupt ein edukativ-lukratives Denkmal gesetzt. 2019 verkaufte die Edrington Group Glenturret und seinen Cutty Sark Blended Whisky an die Glenturret Holding, hinter der der Luxusartikel-Hersteller Lalique Group und der Schweizer Unternehmer Hansjörg Wyss stehen.