Heaven Hill

Herstellung und Produktion

Bis zur großen Feuersbrunst im November 1996, bei der die Destillerie und um die 90.000 Fass Whiskey in Flammen aufgingen, wurde in der Heaven Hill Destillerie in Bardstown gebrannt.

Nach einer knapp fünfjährigen Übergangszeit, in der man die Anlagen von Brown Forman und Jim Beam nutzen durfte, kaufte man Diageo die alte Bernheim Destillerie ab und produziert seit 2000 nun dort.

Die Mash Bill des Heaven Hill Bourbon besteht zu 78% aus Mais, 10% sind Roggen (oder Weizen – je nach Produkt) und 12 % gemälzte Gerste.

Gelagert wird in Fässern mit #3 Char. Vor der Abfüllung wird der fertige Bourbon bei -4 °C durch Kohle gefiltert.

It takes patience and perseverance to get something that is of great quality.

Max Shapira (Quelle: heavenhilldistillery.com)

Wie schmeckt typischerweise Heaven Hill?

Je nachdem was von Heaven Hill man im Glas hat – süß und rund-mild ihr Corn Whiskey, ihre Straight Ryes wie ein Rittenhouse Rye oder ein Pikesville Straight Rye dagegen üppig würzig und ihr Bourbon wie ein Evan Williams oder ein Larceny Small Batch Bourbon rund und klassisch würzig.

Empfehlungen/ besondere Abfüllungen

Heaven Hill Kentucky Straight Bourbon Whiskey

Der Heaven Hill Kentucky Straight Bourbon Whiskey ist ein wahrer Kentucky Straight Bourbon, der mit Holzkohle gefiltert wurde und 4 Jahre lang im Eichenfass reifte. Ein sehr ausgeglicher und harmonischer Duft, zwischen fruchtigen Äpfeln und süßem Malz, begleitet in den himmlisch süßen Geschmack mit etwas öligen Noten aus Mais und Marzipan. Bis in den leichten, trockenen und mittellangen Abgang bleibt die Süße erhalten.  

Die Geschichte von Heaven Hill

Die Ursprünge der Heaven Hill Destillerie, einer Whiskey Brennerei in Bardstown, Kentucky und Louisville, Kentucky, reichen zurück bis ins Jahr 1890, als Vorfahren der heutigen Shapiras aus Russland in die “Neue Welt” kamen und dort ein Geschäft eröffneten.

Das Unternehmen wie es heute existiert entstand 1935 nach dem Ende der Prohibition, als sich eine Handvoll Investoren zusammentaten – einer davon trug den Namen Joseph L. Beam (der Cousin von Jim Beam), einer den Nachnamen Shapira. Nach kurzer Zeit bereits kauften die fünf Brüdern der Familie Shapira als völlige Whiskey-Novizen die Investoren heraus, Joseph Beam bliebt gemeinsam mit seinem jüngsten Sohn Harry als Master Distiller.

Die Brennerei wurde auf Land von William Heavenhill gebaut – daher der Name. Die Schreibweise als Heaven Hill anstelle von Heavenhill entstand durch einen Fehler bei der Stadtverwaltung in Frankfort, Kentucky und wurde aus Kostengründen nicht korrigiert.

Die Idee initial war, mit der Old Heavenhill Springs Destillerie, wie man die Brennerei ursprünglich getauft hatte, als sog. Bulk Distillery große Mengen an Alkohol für Dritte zu produzieren. Gleichzeitig fokussierte man auf die beiden eigenen Marken Heaven Hill und Bourbon Falls.

Am 07. 11.1996 brach in einer Whiskey-Lagerhalle Feuer aus und breitete sich rasend schnell auf dem Brennerei-Gelände aus. Rund 90.000 Fass Bourbon wurden dabei Opfer der Flammen, aus den Lagerhäusern floss regelrecht ein “Feuerfluss”.

Diesen katastrophalen Einschnitt überlebte das Unternehmen nur durch die Unterstützung zweier nahgelegener “Bourbon-Kollegen” Brown-Forman und Jim Beam.

Anstelle die alten Produktionsanlagen nach dem Brand wieder aufzubauen entschied man sich im Jahr 1999/ 2000, Diageo ihre Bernheim-Brennerei in Louisville abzukaufen und für die eigenen Belange umzubauen.

Während Fermentation, Maischen und Brennen heute in Louisville stattfinden, wird in Bardstown immer noch gelagert, abgefüllt und versendet. Dort befindet sich mit rund 900.000 Fass Bourbon das zweitgrößte Bourbon-Fasslager der Welt.

Zwar steht der Bourbon bei Heaven Hill immer noch im Mittelpunkt, trotzdem vertreibt man mittlerweile eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte, darunter Rum, Gin, Likör und Tequila.

Im Jahr 2004 wurde auf dem alten Brennerei-Gelände das Heaven Hill Distilleries Bourbon Heritage Centre eröffnet. Zu sehen gibt es dort eine Reihe historischer Exponate und es werden Führungen durch die Anlage angeboten. Jedes Jahr gibt es dort zudem das Kentucky Bourbon Festival.