Spey (The Speyside)

Bezeichnet der Begriff „Speyside“ für gewöhnlich eine ganze Whisky-Region, die entlang des Flusses Spey im nordöstlichen Schottland liegt, gibt es auch eine einzelne Destillerie, die diesen Namen trägt. Bekannt wurde die Speyside Destillerie zuletzt als Drehort der britischen Fernsehserie Monarch of the Glen (BBC, 1999 – 2005), wo sie in Staffel 5 als Lagganmore Destillerie zu sehen war.


Herstellung und Produktion von Spey Whisky

Die kleine Speyside Destillerie nutzt heute noch die alten Gebäude der Tromie Mill als Malz-Lager und -Mühle, wobei der Schrot über ein Förderband in das nebenliegende Gebäude mit dem Maischbottich transportiert wird.

Ansonsten ist die technische Ausstattung vergleichsweise simpel: ein Paar kleine Brennblasen, die ursprünglich in der Lochside Destillerie genutzt wurden, dazu 4 Gärbottiche aus Edelstahl und eine semi lauter Mash Tun, alles gemeinsam in einem Raum und auf einer Ebene angeordnet.

Gebrannt werden können ca. 500.000 L Alkohol pro Jahr. Der Rohbrand wird standardmäßig in ex-Bourbon-Fässern gelagert, (vergleichsweise wenige) ex-Sherry-Fässer kommen ebenfalls zum Einsatz.

Da die Speyside Destillerie keine eigenen Lagerhäuser vor Ort hat, legt sämtlicher, dort gebrannte Whisky in Lagerhäusern unter Zollaufsicht in Glasgow, wo ebenfalls Blending und Abfüllen stattfinden.

Wie schmeckt ein typischer Spey (The Speyside) Whisky?

Lange Fermentationszeiten und eine langsame Destillation zeitigen einen leichtfüßigen Whisky. Wobei der Speyside so gut wie gar nicht als Single Malt Abfüllung erscheint.

Empfehlungen/ besondere Abfüllungen

Cu Dhub CU DHUB The Black Blended Malt Batch No 1

Der Cu Dhub CU DHUB The Black Blended Malt Batch No 1 (übersetzt so viel wie „schwarzer Hund“) erinnert an die Legende der Hexe von Laggan, die vor den großen, schwarzen Hunden durch den Wald von Gaick fliehen musste, um ihre Seele zu retten.

Dunkel Bernsteinfarben im Glas, verströmt er Espresso, süßes Malz, etwas Torf und feiner Holzfeuerrauch, etwas Lakritz, Honig und ein Hauch Jod. Am Gaumen dann zeigt er sich vollmundig, üppig Sherry-süß und würzig, mit Butterkaramell und Fudge, etwas Anis und nussigen Tönen, abgerundet durch einen anhaltenden, würzig-süßen Abgang.

Die Geschichte von Spey (The Speyside)

Bereits 1895 gab es schon einmal eine Brennerei mit dem Namen Speyside Destillerie, damals im kleinen Ort Kingussie gelegen. Im Zuge der Pattison-Krise musste diese erste Speyside Destillerie allerding bereits ein Jahrzehnt nach ihrer Eröffnung den Betrieb wieder einstellen, 1911 wurde sie ganz geschlossen. Um 1920 riss man die meisten der zugehörigen Gebäude schließlich ganz ab. Und so findet sich heute dort, wo einst ein Teil der Lagerhäuser stand, der Parkplatz des „Duke of Gordon Hotel“. Das Hotel hatte 1906 das alte „Duke of Gordon Coaching Inn“ ersetzt, die aus dem Jahr 1836 stammende, alte Relais-Station für Postkutschen.

Die heutige Speyside Destillerie stammt aus der Mitte des 20. Jahrhunderts und liegt nicht weit entfernt von Kingussie in der kleinen Ortschaft Drumguish auf einer Lichtung am Flüsschen Tromie zwischen Laggan und Aviemore im Cairngorms Nationalpark.

Gebaut wurde diese südlichste Brennerei der Speyside Whiskey Region vom ehemaligen Marine-Kommandanten George P. Christie, der sich damit einen Lebenstraum erfüllte. Christie hatte zunächst in Clackmannan die North of Scotland Grain Destillerie errichten lassen mit dem Ziel, dort Malt Whisky zu brennen. Wirtschaftliche Überlegungen führten dann aber dazu, dass Christie dort lieber den zunehmend nachgefragten Grain Whisky in Column Stills ließ, und sich mit North of Scotland auf das Abfüllen von Blended Whisky fokussierte.

1956 dann kaufte Christie Land der Old Milton Estate in der Nähe von Kingussie und beauftragte den Trockenstein-Maurer Alex Fairlie zunächst mit dem Bau eines Geräteschuppens. Die Bauarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Tromie Mühle, die aus dem 18. Jahrhundert datierte, begannen um 1962. Doch sollte es beinahe drei Jahrzehnte dauern, bis der Bau 1987 schließlich fertiggestellt war. Christie entschloss sich dann, diesen Geräteschuppen in eine Destillerie umbauen zu lassen, und Anfang der 1990er Jahre konnte die Speyside Destillerie endlich ihren ersten Rohbrand destillieren.

Heute zeugt ein altes Mühlrad an der Wand von den vergangenen Tagen und die alte Wasserzuleitung speist noch immer Produktion wie Kühlung der Brennerei. Die Mühle selbst wurde 1965 geschlossen und in Bürohäuser bzw. Malz-Lager und -Mühle umgebaut.