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Edradour
Die Edradour Brennerei war lange Zeit die kleinste Brennerei Schottlands. Sie liegt idyllisch in den Bergen von Pitlochry und produziert Whisky auf eine Weise, die es bei vielen anderen Brennereien längst nicht mehr gibt. Deshalb ist sie auch ein beliebtes Ausflugsziel für Whiskytouristen.
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Produktion und Herstellung von Edradour Whisky
Lange Zeit galt die Edradour Destillerie als die kleinste Schottlands. Dies war noch nie ganz korrekt, weil es viele kleinere Destillerien gibt, diese aber keinen erwähnenswerten Scotch auf den Markt bringen. Seit einer Produktionserweiterung im Jahr 2018 ist die Edradour Brennerei in den Highlands von Schottland aber ohnehin nicht mehr so klein. Dennoch produzieren sie nicht mehr als rund 100.000 Liter Whisky im Jahr.
Das für den Brennvorgang wichtige Wasser stammt aus der Ben Vracki Quelle, welche ganz in der Nähe der Brennerei am Fluss Edradour liegt. Die idyllische Brennerei ist so aufgebaut, dass manche Gebäude auf der anderen Flussseite platziert sind und nur durch Brücken auf dem Brennereigelände erreichbar sind.
Bei Edradour kommt nur nicht-rauchiges Malz zur Verwendung, weswegen ein Edradour keine Raucharomen in sich trägt. Die Mälzerei wird nicht mehr selbst betrieben, sondern entsprechend zugekauft. Der Edradour Whisky lagert nach Herstellung klassischerweise in Wein-, Port- und Sherryfässern, seltener auch in Ex-Bourbonfässern. Die Lagerhäuser für die Fässer finden sich den Berg hinauf über dem Brennereigelände.
Wie schmeckt Edradour Whisky?
Bei Edradour findet man ein sehr großes Sortiment an Originalabfüllungen wieder, weswegen es einen sehr vielfältigen Geschmackscharakter gibt. Selbst eine rauchige Variante wird unter dem Namen Ballechin vertrieben. An sich gehören Edradour Whiskys aber zu den fruchtig süßen Single Malts, welche meist durch ihre kräftige dunkle Farbe bleibenden Eindruck hinterlassen.
Empfehlungen & besondere Abfüllungen
Jeder Edradour ist im Geschmack intensiv und komplex. Durch die Variantenvielfalt und durch die kreativen Ideen des Chefs Andrew Symington rund um die Whiskyreifung in den verschiedensten Fässern gibt es aber nicht den einen Edradour Geschmack. Empfehlenswert sind aber alle Edradours vor allem für die Liebhaber der Highlands.
Edradour 10
Der Edradour 10 beeindruckt bereits beim Öffnen mit seiner satten Bernsteinfarbe. Gereift in erlesenen Eichenfässern erlangt dieser Single Malt in 10 Jahren einen ausgewogenen Geschmack von Pfefferminz und Sherry. In der Nase tauchen zudem leichte Rauchnoten und Gewürze auf. Im Mund entfaltet sich dieser Whisky sanft und weich. Besonders geröstete Gerste und Pfeffer werden zusammen mit Frucht wahrgenommen. Im Finish wird dieser Edradour von fruchtiger Süße, Vanille und Eichennoten geprägt.
Edradour 12
Der 12-jährige Edradour reift in Olorosso-Sherry-Fässern, weswegen hier eine kräftige Farbe und starke Sherrynoten warten. In der Nase sind diese mit süßem Honig und Nuancen von Frucht verbunden. Im Mund erweitert sich der Geschmack um feines Nusstoffee, Rosinen und Datteln. Der Sherry bleibt aber stets im Vordergrund. Ein wohlbalancierter Abgang mit feinen Früchten und satter Süße bleiben langanhaltend zurück.
Ballechin 10
Der Ballechin 10 gehört zu den rauchigen Whiskys der Edradour Destillerie, welcher mit mindestens 50 ppm (Part per Million) verarbeitet wird. Somit handelt es sich um einen stark rauchigen Whisky. Diese dominante Rauchnote steigt beim Geruch sofort in die Nase, wird aber von Vanille und Obstnoten begleitet. Im Mund entfaltet sich der Torfrauch noch deutlicher, wird aber stets von Zitrusfrüchten und Beeren umspielt. Der Geschmack ist aber allgemein kräftig und intensiv. Im Abgang wird der trockene Rauch von dunkler Schokolade, einer leichten Prise Salz und einer zurückhaltenden Süße begleitet, ehe er langanhaltend ausklingt.
Die Geschichte von Edradour
Die Edradour Brennerei liegt unweit der Ruinen der bekannten Abtei Lindores, welche als Geburtsort des Aqua Vitae gilt, welches als Vorläufer des Whisky gilt. Die Abtei wurde allerdings wegen ihrer Kirchenzugehörigkeit abgerissen, Edradour setzt in der Nähe aber das mentale Erbe fort.
Erstmals wurde im Jahr 1823 Whisky von der Edradour Brennerei gebrannt, was zu dieser Zeit noch illegal war. Erst kurz danach wurde das Schnapsbrennen legal, dennoch wurde Edradour offiziell erst 1825 registriert. Damalig trug sie noch den Namen Glenforres Distillery.
Im Jahr 1837 wurden die Herren James Scott und Duncan Stewart die offiziellen Besitzer der Brennerei und benannten diese in Edradour um, was übersetzt „zwischen zwei Flüssen“ bedeutet. Nach dem die Brennerei stetig gewachsen ist, wurde sie 1938 von Irvin Haim übernommen, welcher als Mafiaboss in New York bekannt war. Lange Zeit wurde in Edradour Whisky für Blendings hergestellt. Dies änderte sich erst 1986 mit dem ersten Single Malt, dem 10-jährigen Edradour. Damit begann ein neues Erfolgskapitel in der Firmenhistorie.
Seit 2002 ist Andrew Symington der Besitzer der Brennerei. Als Eigentümer des unabhängigen Abfüllers Signatory Vintage ist dieser natürlich kein Unbekannter und so erklärt sich auch dessen Liebe zur Vielfalt im Edradour Whisky.
Seit dem Besitzerwechsel zu Andrew Symington hat sich die Edradour Brennerei stets erweitert und erneuert. Deshalb blickt sie heute nicht nur auf ein modernes Heim, sondern vor allem auf die unfassbar große Prduktvielfalt.